In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen zur Presbyopiebehandlung mit Femtosekundenlasern
Der Ophthalmologe
1
104
40-46
2007
Type: Zeitschriftenaufsatz (non-reviewed)
Abstract
Hintergrund: Ultrakurze (Femtosekunden) Laserpulse können feinste Schnitte in menschlichem Gewebe produzieren, ohne dieses zu eröffnen. Die Anwendbarkeit der Femtosekunden- (fs-)Lasertechnik an der Augenlinse im Hinblick auf eine mögliche Presbyopietherapie sollte evaluiert werden. Material und Methoden: Insgesamt wurde an 150 Schweinelinsen in vitro eine fs-Lentotomie vorgenommen. Schnittkonfiguration und Laserparameter wurden optimiert, um möglichst glatte Schnitte mit möglichst geringer Gasblasenbildung zu erhalten. Dann wurden 4 Albinokaninchen in vivo behandelt, 3 Monate lang beobachtet und schließlich die gelaserten Linsen entnommen und beurteilt. Ergebnisse: Bei geeigneter Parameterwahl am fs-Laser kann Lichtstreuung durch persistierende und konfluierende Gasblasen in der Schweinelinse fast komplett vermieden werden. Eine Pulsenergie von weniger als 1,2 µJ und eine Schnittgeometrie mit Spotabständen von ≥5 µm sind dabei entscheidend. In vivo blieben die Kaninchenlinsen über 3 Monate makroskopisch klar. Lediglich die direkt um die Plasmazündung gruppierten Zellstrukturen waren zertrennt, bereits ca. 5–10 µm entfernte Strukturen schienen unverletzt. Katarakte traten in keiner der Kaninchenlinsen auf. Schlussfolgerung: Die fs-Laser-Lentotomie könnte sich prinzipiell zur Therapie des Presbyopie eignen.