Stoffbelastungen bei der additiven Fertigung mit Pulverbettverfahren
Gefahrstoffe – Reinhaltung der Luft
1
81
53-59
2021
Type: Zeitschriftenaufsatz (reviewed)
Abstract
Die auch als 3D-Druck bezeichnete additive Fertigung findet zunehmend Verbreitung bei der Herstellung von Prototypen und Werkzeugen sowie industriellen Bauteilen. Daher hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) die Exposition von Beschäftigten gegenüber den eingesetzten Stoffen und den z. B. als Zersetzungsprodukte freigesetzten flüchtigen organischen Verbindungen (Volatile Organic Compounds, VOC) näher untersucht [1]. Die Untersuchungen fokussierten sich auf die additive Fertigung mittels Pulverbettverfahren und erfolgten in zehn Betrieben, die überwiegend Metallpulver und in geringerem Umfang auch Kunststoffpulver einsetzten. Es wurden sowohl personengetragene als auch ortsfeste Messungen durchgeführt, deren Schwerpunkt auf der Ermittlung der Exposition gegenüber der einatembaren (E-Staub) und alveolengängigen Staubfraktion (A-Staub) sowie deren Inhaltsstoffen lag. Die Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) für E- und A-Staub wurden mit Ausnahme eines Betriebes, der Kunststoffpulver verarbeitete, stets eingehalten. Bei der Verarbeitung von Metallpulvern kam es hingegen mehrfach zu Überschreitungen der Beurteilungsmaßstäbe (BM) metallischer Legierungsbestandteile in den Staubfraktionen. Basierend auf den Messergebnissen und betrieblichen Bedingungen wurden Empfehlungen abgeleitet, um Tätigkeiten mit Gefahrstoffen in dieser aufstrebenden Fertigungsmethode sicher zu gestalten.