R. Hagemann
W. Rust
C. Nölke
S. Kaierle
L. Overmeyer
T. Rau
S. Huegl
V. Wesling
W. Wolkers

Möglichkeiten der funktionellen lokalen Konfiguration von Mikroaktoren aus Nickel-Titan für medizinische Implantate durch selektives Laserstrahlmikroschmelzen

Neue Entwicklungen in der Additiven Fertigung
Springer Berlin Heidelberg
Berlin, Heidelberg
109–124
2015
Abstract
Auf dem Gebiet der therapeutischen Behandlung von Patienten mit innenohrbedingter Taubheit stellen Cochlea-Implantate (CI) die einzige erfolgreiche und etablierte Behandlungsmethode dar. CI sind Neuroprothesen, deren Elektrode in die Scala tympani der Hörschnecke (Cochlea) des Innenohres implantiert wird. Das Membrangewebe wird mittels einer Vielzahl von in der CI-Elektrode integrierten Kontakten zur Erzeugung eines Höreindrucks elektrisch stimuliert. Bei Vorhandensein eines Resthörvermögens werden Cochlea-Implantate wegen des ho-hen Risikos der intraoperativen Ertaubung durch mechanische Traumatisierung der Hörschnecke nur selten eingesetzt. Der Erfolg dieses Eingriffs ist maßgeblich vom persönlichen Geschick und der Erfahrung des operierenden Arztes abhängig. Diese Limitation soll durch Integration additiv mittels Selective Laser Melting (SLM) hergestellter Mikroaktoren aus Nickel-Titan-Formgedächtnis-Legierung (NiTi-FGL), zur steuerbaren Deformation von CI-Elektroden, überwunden werden. Auf Basis der Ergebnisse einer CI-Insertions-Simulation ist im Rahmen dieser Arbeit die Realisierbarkeit der lokalen Konfiguration der mechanisch-funktionellen Eigenschaften von NiTi-FGL zu untersuchen. Abhängig von den Prozessparametern sind die mechanisch-funktionellen Materialeigenschaften der hergestellten Mikroaktoren reproduzierbar bzw. in Grenzen lokal einstellbar.