J. Walter
J. Düsing
T. Hansen
S. Schumacher
K. Schwarz
A.M. Todea
D. Ritter
C. Asbach
P. Jäschke
S. Kaierle

Charakterisierung von Partikelemissionen bei der Materialbearbeitung mit Ultrakurzpulslasern

Tagungsband Experimentelle Strömungsmechanik
2024
Type: Zeitschriftenaufsatz (non-reviewed)
Abstract
Das Forschungsprojekt {\textquotedbl}FUMe"zielt darauf ab, wichtige Wissenslücken im Zusammenhang mit Feinstaubemissionen während der Materialbearbeitung mit Ultrakurzpulslasern (UKPL) zu schließen. Dazu gehören auch Fragen zur Verteilung von Partikeln am Arbeitsplatz und zu Ablagerungen auf Werkstücken und Maschinenoberflächen. Die Ergebnisse und die daraus abgeleiteten Maßnahmen bieten Möglichkeiten zur Emissionsreduzierung. Dies kann durch Optimierung der Strömungsbe-dingungen im Arbeitsraum, einschließlich der Luftzufuhr und -abfuhr, sowie durch Beeinflussung der Partikelagglomeration erreicht werden. Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist die Untersuchung der toxikologischen Auswirkungen von UKPL-Staub, insbesondere von Nanopartikeln, um das tatsächliche Risiko abzuschätzen. Berücksichtigt werden UKPL-Prozesse in offenen und geschlossenen Systemen, einschließlich Vorbereitung und Wartung. Der Schwerpunkt liegt auf der Bearbeitung metallischer und keramischer Werkstoffe. Neben der Messung der Emissionsrate von den Laserprozessquellen und der räumlichen und zeitlichen Exposition der A- und E-Staubfraktionen sowie der inhalationsexponierten chemischen Zusammensetzung in Abhängigkeit von den UKPL-Prozessparametern erfolgt begleitend die Bewertung von Fluidströmungen, die Partikel enthalten, mithilfe von CFD-Modellierung. Im Rahmen dieser Arbeit werden erste Testergebnisse zu den Emissionen aus dem UKPL-Prozess von Stahl und Keramik vorgestellt. Die Gefährdungen werden hinsichtlich ihrer Menge und potenziellen Wirkung charakterisiert. Die Partikelzusammensetzung wird bestimmt und Unterschiede in der Verteilung sowie der Dynamik der erhaltenen Partikel werden analysiert. Die Probenahme im Abgas wird an die toxikologischen Testsysteme angepasst, um innerhalb einer angemessenen Probenahme-zeit ( 120 Minuten) ausreichende Partikelemissionen (> 100 mg) zu erhalten. Toxizitätsanalysen werden an UKPL-Staubproben durch In-vitro-Exposition gegenüber menschlichen Alveolarepithel-zellen und Bestimmung der Zelllebensfähigkeit durchgeführt. Ergänzend werden sowohl die Befunde der Abgaszusammensetzung als auch die Raumluftkonzentrationen potenzieller Gefahrstoffe vorgestellt und bewertet. Die gewonnenen Erkenntnisse über Gefahrstoffkonzentrationen und ihre toxikologischen Aus-wirkungen werden zukünftig bei der Entwicklung von UKPL-Technologielösungen genutzt. Ziel ist die Optimierung des Gesundheitsschutzes sowie die Reduzierung des Ressourcenbedarfs bei der Nachbearbeitung von Werkstücken und bei der Reinigung von UKPL-Systemen von Partikelrückständen.