P. Kallage
H. Haferkamp
C. Hennigs
A. Ostendorf

Mobiles Laserstrahlhärten - von der Idee zur Realität

Blech in Form
1
34-37
2006
Type: Zeitschriftenaufsatz (non-reviewed)
Abstract
Bisher war das Laserstrahlhärten ausschließlich in Verbindung mit CNC-Maschinen oder Robotern zu verwenden, sodaß kleine, mittelständische Unternehmen zum Härten von Umformwerkzeugen das Flammhärten nutzen mußten. Im Laser Zentrum Hannover e.V. wurde nun ein Versuchsträger als Vorstufe eines innovativen Werkzeugsystems zum handgeführten Laserstrahlhärten entwickelt. Das Handgerät wurde für eine maximale Vorschubgeschwindigkeit von 500 mm und den Einsatz von Festkörperlasern, deren Strahl sich mit Hilfe von Lichtleitkabeln und Linsen leiten läßt, mit Leistungen bis 4 kW ausgelegt. Durch die Verwendung eines Scanners (Frequenz etwa 50 Hz) läßt sich die Energie auf der Werkstückoberfläche gleichmäßig verteilen und eine große Bearbeitungsbreite erzielen. Die Positionierung des Gerätes erfolgt über ein auf das Werkstück projiziertes Fadenkreuz, das mit zwei Linienfokuslasern erzeugt wird. Erprobungern an Umformwerkzeugen aus GGG-70L ergaben eine Steigerung der Härte um mehr als das Doppelte gegenüber dem Grundwerkstoff. Die kompakte Bauweise ermöglicht auch die Bearbeitung enger Radien und schwer zugänglicher Stellen. Die Kosten für ein industrietaugliches Handbearbeitungssystem zum Laserstrahlhärten lassen sich zur Zeit auf etwa 60000 Euro schätzen; für einen Dioden- oder Faserlaser sind weitere 100 000 Euro zu veranschlagen.