Neue Anlage: LZH will metergroße Optiken für die Astronomie beschichten

IBS 2000
05.12.2023
News

Um tief ins Weltall blicken zu können, werden Teleskope mit großen Optiken eingesetzt. Wissenschaftler:innen des LZH wollen nun an einer neuen Spezialanlage ein Verfahren entwickeln, um diese metergroßen Optiken zu beschichten.

In der astronomischen Forschung ist die Größe der Optik ein entscheidender Faktor, wenn es um Auflösung und Reichweite der Teleskope geht. Aktuelle Teleskope, wie etwa das sich zurzeit im Bau befindliche Extremely Large Telescope (ELT) in Chile, verwenden sehr große Primärspiegel (ca. 39 m im Durchmesser), um möglichst viel Licht einsammeln und so eine hohe Auflösung liefern zu können. Bei einer so großen Primäroptik müssen auch die Optiken von Messinstrumenten und Detektoren größentechnisch entsprechend angepasst und mit einer komplexen Beschichtung versehen werden. An einem Verfahren hierzu forschen Wissenschaftler:innen des LZH mit einer neuen Spezialanlage.

Neue Anlage soll IBS-Verfahren nutzen
Gegenwärtig ist kein Beschichtungsverfahren mit Ionenstrahlsputtern (engl. Ion Beam Sputtering, IBS) verfügbar, das Filterbeschichtungen auf Optiken mit mehreren Metern Durchmesser für astronomische Instrumente anfertigen kann. Die LZH-Wissenschaftler:innen möchten das ändern und ein neuartiges IBS-Verfahren für diese Optiken entwickeln. Ionenstrahlsputtern ist ein physikalisches Abscheideverfahren, um dünne Schichten höchster optischer Präzision und Qualität herzustellen. Dazu haben sie gemeinsam mit der der LZH-Ausgründung Cutting Edge Coatings GmbH aus Hannover eine Anlage entwickelt, die Ende 2023 ins LZH geliefert wurde. Die Beschichtungskammer mit einem Innendurchmesser von 3 Metern ist ab Mitte 2024 einsatzbereit für erste Versuche. 

Gefördert wird das Vorhaben „Entwicklung eines Ionenstrahlzerstäubungsprozesses für 2 Meter Optiken in der Astronomie“ - RI 645/10-1 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft e.V.