Im Fokus stehen die lichtbasierte Schädlings- und Unkrautbekämpfung mit dem Laser sowie die Additive Fertigung. Das LZH wird gemeinsam mit Niedersachsen ADDITIV am Gemeinschaftsstand des Agrotech Valley in Halle 24, Stand A08 ausstellen.
Keine Chemie, keine Resistenzen: Unkrautbehandlung mit dem Laser
Mit Lasertechnik können Unkräuter präzise und selektiv behandelt werden. Der Laserstrahl kann ganz gezielt sensible Pflanzenteile treffen, so dass unerwünschte Pflanzen letal geschädigt oder im Wuchs gehemmt werden – die Nutzpflanzen im direkten Umfeld werden davon nicht beeinträchtigt. Das Verfahren ist dabei nicht nur ökologisch nachhaltiger als der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln. Es ist auch ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung von Herbizid-Resistenzen, eine der drängendsten Herausforderungen der modernen Landwirtschaft. Gesteuert wird die Laserbehandlung mit künstlicher Intelligenz (KI): Per Bilderkennung werden Nutzpflanze und Unkraut unterschieden und die Zielpunkte für den Laser festgelegt.
Künstliche Intelligenz: Ein Muss für die für die digitalisierte Landwirtschaft
Auf KI-gestützte Lasertechnik setzt das LZH auch bei der Schädlingsbekämpfung. Die LichtFalle ist ein autonom fahrendes System, das Insekten per LED-Leuchtfläche anlockt und dann mit dem Laser unschädlich macht. Ein integriertes Kameramodul erkennt automatisch anhand von Bilddaten, ob es sich bei einem Insekt um einen Schädling oder Nützling handelt – der Anwender erhält dank Live-Monitoring eine digitale Entscheidungshilfe für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Die lichtbasierte Schädlingsbekämpfung kann so den Einsatz chemischer Mittel verringern und eine effizientere und ressourcenschonendere Lebensmittelproduktion ermöglichen.
Additive Fertigung: Viel Potenzial für die Agrarbranche
Die Möglichkeiten für die Landwirtschaft, von Additiver Fertigung zu profitieren, sind vielfältig. So lassen sich etwa Ersatzteile für Landmaschinen zeitnah im 3D-Drucker herstellen. Stark beanspruchte Geräte und Bauteile können mittels Auftragsschweißen repariert oder vor Verschleiß geschützt werden. Auf der Agritechnica zeigt das Projektteam von Niedersachsen ADDITIV mit konkreten Beispielen, wie der 3D-Druck im Agrarbereich einen echten Mehrwert schafft.
Besonderes Highlight: Auf dem „Branchentreff Agrar 4.0“, den Niedersachsen ADDITIV am 15. November ausrichtet, haben Unternehmensvertreter:innen Gelegenheit zum Austausch und zum Netzwerken. Mehr Informationen zum Branchentreff gibt es unter https://niedersachsen-additiv.de/.
Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH)
Als unabhängiges gemeinnütziges Forschungsinstitut steht das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) für innovative Forschung, Entwicklung und Beratung. Das durch das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung geförderte LZH widmet sich der selbstlosen Förderung der angewandten Forschung auf dem Gebiet der Photonik und Lasertechnologie. 1986 gegründet arbeiten inzwischen fast 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am LZH.
Der Fokus des LZH liegt auf den Bereichen Optische Komponenten und Systeme, Optische Produktionstechnologien und Biomedizinische Photonik. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Naturwissenschaftlern und Maschinenbauern ermöglicht innovative Ansätze für Herausforderungen verschiedenster Bereiche: von der Komponentenentwicklung für spezifische Lasersysteme bis hin zu Prozessentwicklungen für die unterschiedlichsten Laseranwendungen, zum Beispiel für die Medizintechnik oder den Leichtbau im Automobilsektor. 19 erfolgreiche Ausgründungen sind bis heute aus dem LZH hervorgegangen. Das LZH schafft so einen starken Transfer zwischen grundlagenorientierter Wissenschaft, anwendungsnaher Forschung und Industrie.