Pflanzenschutz mit Laser: Das LZH auf der „Woche der Umwelt“ in Berlin

Woche der Umwelt
Die „Woche der Umwelt“ zeigt innovative Umweltschutzthemen und -projekte am 4. und 5. Juni in Berlin. (Foto: DBU)
14.05.2024
Pressemitteilung

Lasereinsatz im Pflanzenschutz – reine Science-Fiction? Warum Lasertechnologie ein wichtiger Schritt für eine nachhaltige Landwirtschaft der Zukunft ist, zeigt das LZH auf der „Woche der Umwelt“ am 4. und 5. Juni in Berlin.

Auf der Veranstaltung des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und der Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) präsentiert das LZH live mit einem Demonstrator, wie echte Pflanzen von künstlicher Intelligenz erkannt und vom Laser automatisch bestrahlt werden. Außerdem stellt das Institut die „LichtFalle“ vor, ein System, das autonom durch Gewächshäuser manövrieren, Insekten per LED-Leuchtfläche anlocken, kartieren und per Laser unschädlich machen kann.

Laser als Baustein für einen nachhaltigen Pflanzenschutz

Um den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren und mehr Agrarflächen biologisch zu bewirtschaften, fehlt es an geeigneten Methoden, Unkraut ohne Herbizide zu bekämpfen. Mit dem Laser ist eine sehr präzise, selektive Regulierung von unerwünschten Pflanzen möglich: Dazu wird ein wenige Millimeter durchmessender Laserstrahl auf empfindliche Zielpunkte des Unkrauts gelenkt und schädigt diese. Der Laser kann sogar im direkten Umfeld von sehr jungen Kulturpflanzen eingesetzt werden, die dadurch einen Wachstumsvorteil erhalten. Dabei ist es auch möglich, durch die Applikation einer nicht letalen Laserdosis lediglich eine Wachstumsverzögerung des Beikrautes zu erzielen, um so die Biodiversität zu erhalten oder zu erhöhen. Dabei erfolgt die Steuerung der Laserbehandlung vollautomatisch mittels vorab trainierter Künstlicher Intelligenz (KI).

Woche der Umwelt
Das LZH präsentiert auf der „Woche der Umwelt“ in Berlin Lasertechnologie als Baustein für einen nachhaltigen Pflanzenschutz. (Foto: LZH)

Auch als Insektizidersatz in der Schädlingskontrolle kommt der Laser zum Einsatz. Dazu werden flugfähige Schadinsekten auf eine Behandlungsfläche gelockt und die Schädlinge gezielt per Laser ausgeschaltet. Der Ansatz ähnelt den weit verbreiteten Gelbtafeln – mit dem wesentlichen Unterschied, dass mittels KI als unschädlich eingestufte Insekten und Nützlinge die Locktafel bei der Laserbehandlung unbehelligt verlassen können. Außerdem kann die Lichtfalle Insekten automatisiert zählen. Das LZH zeigt verschiedene Verfahren für Feldeinsatz und Gewächshaus, die mit Partnern aus Wirtschaft und Landwirtschaft entwickelt und erprobt werden.

LZH auf dem Fachforum Lasertechnik

Das LZH wird außerdem am 5. Juni um 13:00 Uhr im Forenzelt 6 „Digital – Nachhaltig“ am Fachforum Lasertechnik teilnehmen, auf dem nachhaltige, praktische Beispiele aus Industrie und Umwelttechnik aus der Lasertechnik vorgestellt und diskutiert werden. Mehr Informationen zum Fachforum gibt es hier: https://www.woche-der-umwelt.de/programm/fachforum-4-2/

Die Woche der Umwelt in Berlin

Die „Woche der Umwelt“ versteht sich als Innovationsschau und möchte mit einem attraktivem Fachprogramm, spannenden Diskussionen und einer großen Ausstellung Ideen für eine verantwortungsvolle Gestaltung des Wandels hin zu mehr Umwelt-, Klima-, Ressourcen- und Artenschutz liefern. Zu der Veranstaltung im Park von Schloss Bellevue lädt der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gemeinsam mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ein.

Anmeldungen sind möglich unter: www.dbu.de/anmeldung-wdu.

Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH)
Als unabhängiges gemeinnütziges Forschungsinstitut steht das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) für innovative Forschung, Entwicklung und Beratung. Das durch das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung geförderte LZH widmet sich der selbstlosen Förderung der angewandten Forschung auf dem Gebiet der Photonik und Lasertechnologie. 1986 gegründet arbeiten inzwischen fast 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am LZH.

Das LZH bietet mit seinen Anwendungen der smarten Photonik Lösungen zu gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen. Dabei arbeiten Naturwissenschaftler:innen und Ingenieur:innen interdisziplinär zusammen entlang der Prozesskette: von der Komponentenentwicklung für spezifische Lasersysteme oder für Quantentechnologien bis hin zu Prozessentwicklungen für die unterschiedlichsten Laseranwendungen, zum Beispiel für die Medizin- und Agrartechnik oder für den Leichtbau im Automobilsektor. 18 erfolgreiche Ausgründungen sind bis heute aus dem LZH hervorgegangen. Das LZH schafft so einen starken Transfer zwischen grundlagenorientierter Wissenschaft, anwendungsnaher Forschung und Industrie – und nutzt Licht für Innovation.